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Georg Lukács' Beitrag zu einer philosophischen Erneuerung des Marxismus

Samstag, 27. Mai 2017, 11:00 - 17:00
Münster, Friedrich-Ebert-Str. 6, ITP

Seminar mit Claudius Vellay, Paris
Das große Interesse, auf das unser Seminar „Hegel, Marx und die Dialektik“ mit Andreas Arndt im Dezember letzten Jahres stieß, hat uns ermuntert, erneut eine Veranstaltung zu machen, die zu marxistischem Philosophieren hinführt. Claudius Vellay stellt marxistische Antworten auf Grundfragen der Philosophie vor, insbesondere mit Bezug auf Georg Lukács’ spätes Hauptwerk „Ontologie des gesellschaftlichen Seins“. Neben Vortrag und Diskussion soll Gruppenarbeit eine aktive Beteiligung ermöglichen.
Zur vorbereitenden Lektüre empfehlen wir:
1) Vellay 2014 – Dialektik und historischer Materialismus
Der Text ist eine Einführung in die marxistische Philosophie, ohne ausdrücklichen Bezug auf Lukács' Ontologie. Es handelt sich um das vom Referenten des Seminars betreute Philosophie-Kapitel in dem von einem Autorenkollektiv erstellten Lehrbuch Marx für SozialwissenschaftlerInnen. Eine Einführung.
Vellay, Claudius (2014): Dialektik und historischer Materialismus. In: Ingrid Artus, Alexandra Krause, Oliver Nachtwey, Gisela Notz, Tilman Reitz, Claudius Vellay und Jan Weyand (Hg.): Marx für SozialwissenschaftlerInnen. Eine Einführung. Mit einem Beitrag von Florian Butollo. 1. Aufl. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften (Studienskripten zur Soziologie), S. 29-50.
2) Lukács 1968 - Die ontologischen Grundlagen des menschlichen Denkens und Handelns
Es handelt sich um den Text eines von Lukács geplanten Vortrags zum 14. Internationalen Kongreß für Philosophie vom 2-9. September 1968 in Wien, an dem er jedoch letztlich nicht teilnahm, um nicht als Kronzeuge gegen das sozialistische Lager vereinnahmt zu werden (gleichwohl er eine Protestnote gegen den Einmarsch in die CSSR unterzeichnet hatte).
In dem Text werden Hauptgedanken seines letzten Werkes Zur Ontologie des gesellschaftlichen Seins (Lukács Werke Bd. 13 u. 14, Luchterhand 1984-6) zusammengefasst, worin er selbst seinen wichtigsten Beitrag zum Marxismus sah.
Lukács, Georg (1984): Die ontologischen Grundlagen [1968]. In Frank Benseler (Ed.): Revolutionäres Denken: Georg Lukács: Ein Einführung in Leben und Werk. Darmstadt, Neuwied: Luchterhand, S. 266–283.

Für diejenigen, die sich etwas eingehender mit der Frage einer ontologischen Grundlegung im Marxismus beschäftigen wollen, fügt Vellay noch zwei weitere Texte hinzu:
3) Vellay 2016 – Von Hartmann über Harich zu Lukács
Darin zeichnet Vellay die Entstehungsgeschichte der Lukácsschen Ontologie nach und stellt sie vor als marxistische Theorie des menschlichen Subjekts mit besonderer Berücksichtigung der Frage des Materialismus, der Modalkategorien und des Problems menschlicher Freiheit.
Vellay, Claudius (2016): Von Hartmann über Harich zu Lukács. Einige Besonderheiten der ontologischen Wende im Marxismus. In: Andreas Heyer (Hg.): Wolfgang Harich in den Kämpfen seiner Zeit. Hamburg: LAIKA (EDITION THEORIE, 58), S. 53–84.
4) Vellay 2013 - Hans Heinz Holz‘ metaphysische Idee des Gesamtzusammenhangs
Darin vergleicht Vellay die ontologischen Ansätze von Georg Lukács und Hans Heinz Holz und versucht zu begründen, warum Lukács' ontologische Theorie des realen geschichtlichen Gewordenseins fruchtbarer ist für die Weiterentwicklung der marxistischen Philosophie als die von Holz vorgeschlagene logische Konstruktion eines metaphysischen Systems.
Vellay, Claudius (2013): Hans Heinz Holz‘ metaphysische Idee des Gesamtzusammenhangs. Eine kritische „Dekonstruktion“ vor dem Hintergrund der Ontologie von Georg Lukács. In: Aufhebung - Zeitschrift für dialektische Philosophie (Salzburg) (3), S. 10-48.
» Flyer zur Veranstaltung